Effiziente Prozesse und angepasste Branchenlösungen

H+ setzt sich für seine Branchenlösungen bei den Tarifpartnern sowie für effiziente Datenlieferungsprozesse ein, um kostspielige administrative Doppelspurigkeiten der Spitäler und Kliniken zu minimieren. Darüber hinaus passt H+ seine Branchenlösungen laufend an die neuen politischen und tariflichen Gegebenheiten an, um seinen Mitgliedern angemessene und aktuelle Instrumente zur Verfügung zu stellen.

Im Jahr 2021 haben sich die Diskussionen um das vom Bundesamt für Statistik (BFS) geführte Projekt SpiGes verstärkt. Das BFS hat eine erste wichtige Entscheidung getroffen, indem es einen Datenverarbeitungsprozess einführte, der dem vom Kanton Zürich entwickelten SDEP-Modell ähnelt. Dies wird dazu führen, dass die Spitäler ab 2025 ihre Fallkosten an die SpiGes-Plattform liefern müssen, damit die Kantone diese plausibilisieren können. H+ wird alles daransetzen, dass eine adäquate nationale Definition des Spitalstandorts etabliert wird, die sicherstellt, dass die Spitäler in Zukunft keine Fallkostensequenzen liefern müssen, wie dies einige Akteure fordern. Ferner soll dieser neue Datenlieferprozess die administrativen Prozesse der Spitäler erleichtern und nicht erschweren.

Memorandum of Understanding (MoU) mit tarifsuisse
Im zweiten Halbjahr 2021 haben H+ und tarifsuisse ein Memorandum of Understanding (MoU) ins Leben gerufen, um das Verständnis für die Branchenlösungen REKOLE® und ITAR_K® zu verbessern, gemeinsam den Begriff der KVG- und VKL-Konformität zu definieren und einige Transparenzthemen zu bestimmen, die in Zukunft Teil eines gemeinsamen Projekts von H+ und tarifsuisse sein könnten. Das Projekt läuft zurzeit nach Plan und eine erste Auswertung der Ergebnisse sollte Ende des ersten Quartals 2022 vorliegen.

Anpassung der Definition des administrativen Falles im stationären Bereich
Die nationale REK-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, den administrativen Fall im stationären Bereich neu zu definieren, um ihn mit der Definition des tarifarischen Falls von SwissDRG in den Bereichen Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation in Einklang zu bringen. Diese Anpassung wird 2022 ausgearbeitet und beinhaltet als Ziel, jegliche Ambivalenz zwischen dem tarifarischen und dem administrativen Fall zu vermeiden.

OKP-Kosten: Bereinigung der Ärztekosten aus dem Bereich Zusatzversicherung
Dieses Thema fügt sich in die Herausforderung der Bestimmung der OKP-Kosten und insbesondere der Bereinigung der Kosten aus dem Bereich der Zusatzversicherung ein. Im Jahr 2021 lancierte H+ ein Projekt mit dem Ziel, eine Bestandesaufnahme der verschiedenen in der Schweiz existierenden Vergütungsmodelle im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) für Ärzte sowie der Modelle zu erstellen, welche die Bestimmung des OKP- bzw. Zusatzversicherungsanteils dieser Vergütungen unter Einhaltung der verschiedenen gesetzlichen Rahmenbedingungen ermöglichen. Ziel des Projekts ist es auch, festzustellen, ob ein einheitlicher Ansatz auf nationaler Ebene verfolgt werden kann und wie gegebenenfalls die Branchenlösungen REKOLE® und ITAR_K® angepasst werden könnten. Die Ergebnisse dieses Projekts werden in der ersten Hälfte des Jahres 2022 veröffentlicht. 

ITAR_K®
Im Laufe des Jahres 2021 haben rund 220 Institutionen ihre Daten in die ITAR_K®-Plattform eingegeben. Auf dieser Grundlage wurde im August 2021 der Referenzwert für den nationalen OKP-Benchmark veröffentlicht. H+ hat auch die neue Version ITAR_K® 12.0 entwickelt, die für die Daten 2021 und die Rechnungsstellung 2023 gilt. H+ dankt den Spitälern und Kliniken, die einen aktiven Beitrag geleistet haben.

Themen 2022
Im Jahr 2022 wird der Geschäftsbereich Betriebswirtschaft sein Engagement im SpiGes-Projekt des BFS sowie die Diskussionen im Rahmen des Memorandum of Understanding (MoU) fortsetzen sowie die Auswirkungen der neuen ambulanten Tarifstrukturen auf die Branchenlösungen REKOLE® und ITAR_K® beurteilen. Zudem wird die Definition des administrativen Falls gemäss REKOLE® überarbeitet werden, um sie mit der Definition des tarifarischen Falls im stationären Bereich in Einklang zu bringen. Schliesslich entwickelt der Geschäftsbereich Betriebswirtschaft die Version ITAR_K® 13.0 und legt dabei den Fokus auf die neue Tarifstruktur ST Reha. Die chronische Unterfinanzierung der universitären Lehre sowie die Revisionen der KVV und VKL sind drei weitere Dossiers, die 2022 intensiv bearbeitet werden.

REKOLE®

Zertifizierungen 2021

Kontakt

Pascal Besson
Leiter Geschäftsbereich Betriebswirtschaft, Mitglied der Geschäftsleitung

Michaël Rolle
Fachverantwortlicher Rechnungslegung und Controlling