Lehren aus der COVID-19-Pandemie

Mitten in der Pandemie tauschten sich die Teilnehmenden am H+ Kongress 2021 über Lehren aus der COVID-19-Krise aus. Im Zentrum stand, welche Schlüsse man für künftige Krisen ziehen kann.

Die Pandemie hat H+ und die FSDH, das Westschweizer Pendant der SVS, dazu veranlasst, ihre Kongresse zu verschieben und 2021 sinnvollerweise zu verbinden. Unter dem Dachtitel «États généraux de la santé – Rendezvous der Gesundheitsakteure» fanden die Kongresse von H+ und FSDH/SVS am 25. und 26. November 2021 in Fribourg erstmals zusammen statt. 

Im Zentrum des H+ Kongresses, welcher den Auftakt dieser zweitägigen Veranstaltung bildete, stand das «Lernen aus der Krise». Den Kongress eröffnete Bundesrat Ueli Maurer mit seiner Sicht als Finanzminister auf die Pandemie. Im Zentrum seines Referats stand die 3G-Regel mit den Gs für: Gesundheit, Geld und Gesellschaft. 

Die Sicht des Finanzministers auf die Pandemie
Unter «Gesundheit» zeigte Bundesrat Maurer einerseits die Wichtigkeit des Gesundheitswesens auf, andererseits wies er darauf hin, dass das Gesundheitswesen und im Speziellen die Spitäler und Kliniken der Flaschenhals einer Pandemie sind, da die personellen und infrastrukturellen Ressourcen begrenzt sind. 

Unter «Geld» wies der Finanzminister darauf hin, dass die Schweiz glücklicherweise in der komfortablen Lage war, den verschiedenen Branchen finanzielle Hilfsmittel in Form von Entschädigungszahlungen und Krediten zur Verfügung zu stellen. 

Und auch wenn ein Grossteil der «Gesellschaft» hinter der Politik des Bundes stehe und die Massnahmen gut umsetze, gebe es auch kritische Geister. Vor allem die Impffrage habe gezeigt, dass eine Gesellschaft an solch emotionalen Themen auseinanderzubrechen drohe, was gemäss Bundesrat Maurer mit Toleranz und Respekt anderen Meinungen gegenüber verhindert werden muss.

Blick über den Tellerrand
In der Podiumsdiskussion «Unsichere Zeiten meistern – Tourismus, Sport und Reisen im Dialog» schilderten Pascal Jenny, Arosa Tourismus, Marc Lüthi, SCB Eishockey AG und André Lüthi, Globetrotter Group stellvertretend für ihre Branchen ihre Herausforderungen und Erfahrungen in der Pandemie. 

Nationalrätin und H+ Präsidentin Isabelle Moret sowie H+ Direktorin Anne-Geneviève Bütikofer eröffneten den Nachmittag aus Sicht der Spitäler und Kliniken. Den Fokus legten die beiden Referentinnen auf die finanziellen Ausfälle der Spitäler und Kliniken aufgrund des Behandlungsverbots im Frühjahr 2020 und das Zögern von Bund und Parlament, die Spitäler und Kliniken finanziell zu unterstützen. H+ Direktorin Anne Bütikofer zeigte auf, dass sich die Spitäler und Kliniken zu Beginn der Krise rasch angepasst hatten; eine Aussage, die der ehemalige Delegierte des BAG für COVID-19, Daniel Koch, bestätigte. Sie bemängelte jedoch auch, dass zu wenig Austausch zwischen Behörden und den Spitälern und Kliniken, den zentralen Akteuren in der Pandemie stattgefunden hat. 

Beschleunigte Digitalisierung mit Risiken
Frank Nehlig, Head of Communications Hirslanden Group, zeigte anhand von Beispielen auf, wie die COVID-19-Pandemie die digitale Kommunikation beschleunigt hat und vor welchen Herausforderungen eine national tätige Spitalgruppe steht, wenn sie rasch und authentisch mit ihren Mitarbeitenden kommunizieren will. Solange Ghernaouti, Professorin an der Universität Lausanne für Cybersecurity, erläuterte, dass die Digitalisierung zwar viele Vorteile mit sich bringt, aber auch Herausforderungen an die Spitäler stellt, da hochsensible Patientendaten bearbeitet werden. 

Den Abschluss des H+ Kongresses bildete die Präsentation von Carlo Schneider mit seinen Cartoons, welche den Teilnehmenden einen humoristischen Rückblick auf den Tag gaben. 

Kontakt

Dorit Djelid
Leiterin Geschäftsbereich Kommunikation, Stv. Direktorin, Mitglied der Geschäftsleitung